Impressionen von den (gar nicht mehr so) geheimnisvollen Planeten „Bürgergeld“ und „Erziehungsverweigerung“ (1)

„Deutschland ist eine Machozucht-Nation.“ Ich füge diesen Satz regelmäßig in diese Beitrags-Reihe ein. Immer dann, wenn ich ihn an der Stelle für besonders passend halte.

Jetzt geht es also erst einmal noch nicht weiter mit der Serie „Mein Weg ins Leben“. Vorher muss ich mich einem Buch zuwenden, das ich in einer Kiste „zu verschenken“ fand. 

Es ist das Folgende:

Ich werde es so machen wie bei meinem letzten Beitrag: Ich zitiere Textstücke („Wordtracks“, damit mich auch die sprachlich Fortgeschrittenen verstehen) daraus und kommentiere sie. Es ist kein Buch, in dem hämisch feixend die Dummheit der Kinder bildungsferner Schichten vorgeführt wird. Der Autor hat viel Empathie für sie, und das macht das Kritische, das er beschreibt, noch beängstigender. Hier gehen in den Bürgergeld-Metropolen – Philipp Möller benutzt noch den alten Begriff „Hartz IV“ – ganze Generationen vor die (Kampf)Hunde, genannt „Dummheit“ und „Wichtigtuerei“ (oder „Macho“ und „Getue“).

Er hat das Buch schon 2012 veröffentlicht. Inzwischen ist alles also noch viel schlimmer geworden. Ich werde daraus mehrere Beiträge machen. Die Schule, um die es im Buch geht, eine Grundschule (1. bis 6. Klasse), liegt in Berlin-Kreuzberg. Aber das, was Philipp Möller schildert, findet sich in allen Stadtteilen der Bundesrepublik Deutschland mit einem überproportionalen Anteil an Bürgergeldempfängern und Zugewanderten. Diese beiden Seiten bedingen sich direkt proportional, und die offizielle Politik weigert sich, dies auf eine Weise zur Kenntnis zu nehmen, die zu praktischen Folgen führen könnte.

„Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.“ Die fleißigen Steuerzahler in Deutschland – überwiegend Ureinwohner, aber auch Zugewanderte – finanzieren diesen Wahnsinn so lange, bis auch sie „brechen“, im doppelten Sinne des Wortes: sie „kotzen“ erst und gehen dann Schritt für Schritt mehr kaputt daran.

Dabei kann man es einem Menschen wohl kaum übelnehmen, dass er etwas für sich nutzt, was ihm eine „dumme Gesellschaft“ ermöglicht. (Der, der seine Geldbörse unachtsam liegen lässt, trägt auch eine große Schuld mit daran, wenn ein Bequemer, der sich nicht selbst sein Geld verdienen will, sie einfach einsteckt.)

Wenn es möglich ist und das sogar leicht, Bürgergeld zu beziehen, und nebenbei Geld dazuzuverdienen, im Minijob oder auch „schwarz“, müsste man doch mit dem „Klammerbeutel“ gepudert sein, dieses großzügige unmoralische Angebot der deutschen Gesellschaft nicht anzunehmen.

Da die Ämter die Formulare zum Bezug des Bürgergeldes schon in den Sprachen der Zuwanderer vorhalten, müssen diese ja nicht einmal mehr dafür Deutsch lernen. (Für die Fahrt mit der „Deutschen“ Bahn auch nicht, wo lieber alle mit englischen Durchsagen genervt werden als Zuwanderern einen zusätzlichen Grund zu geben, die Sprache des Landes zu lernen, in das sie unbedingt wollten.)

Man stelle sich einmal vor, ein solcher Service – Formulare in deutscher Sprache und kostenlose Sprachkurse – käme deutschen Auswanderern in den Ländern ihrer Wahl zugute. Aber die sind meistens anders: sie haben sich vorher schon selbst mit der Sprache ihres Lieblingslandes beschäftigt.

Zum Service für Migranten in Deutschland gehört auch, dass es immer mehr Vereine gibt, gefördert mit deutschen Steuergeldern, die denen, die kein Deutsch können (wollen), obwohl sie oft schon Jahre hier leben, beim Ausfüllen der Anträge helfen. So viel Zugewandtheit würde sich sicher auch mancher vereinsamte Rentner hier wünschen, der allerdings einen schweren Nachteil hat, nämlich tump-dumpf deutsch zu sein. Wenn er denn wenigstens noch divers wäre oder seine Sexualität in besonders bunten Farben schillerte…

Fangen wir an:

  1. Herr Möller kommt in seine Schule. Zwei Jungs stürmen die Treppe herunter. „‚Ey, du Opfer, wo gehst du?‘, brüllt der hintere. ‚Isch geh bei Klo, du Bastard‘, antwortet der erste… Er bremst vor mir ab und rotzt mir unvermittelt vor die Füße. ‚Was?‘ fragt er dann und schaut mich angriffslustig an. Nicht schlecht für jemanden, der ungefähr fünfzig Kilo leichter und zwei Köpfe kleiner ist als ich! ‚Nichts, nichts‘, versuche ich ihn zu beruhigen und weiche einen Schritt zurück.“ (S. 15f.) Ein solches Verhalten findet sich in Berlin beständig, auch in der S- oder U-Bahn. (Darauf komme ich noch, siehe 4.) Die Welt steht Kopf in Deutschland. Schon 10-, 11-Jährige provozieren aggressiv „Autoritätspersonen“, Lehrer oder Polizisten, und denen fällt nichts Besseres ein, als zu beschwichtigen und zurückzuweichen. Deutschland ist eine Machozucht-Nation. Die Welt ist kriegerisch und platzt vor den Arroganzen der Mächtigen, im Großen wie im Kleinen. Und was tut Deutschland? Es forciert die Nachwuchsförderung. Da wird Steuergeld eingefordert für noch mehr Frauenhäuser und Gleichstellungsbeauftragte und zugleich wird ermöglicht und gefördert, dass zukünftige Täter – im Kleinen wie im Großen – heranwachsen. Das ist wie bei einer Frau und Mutter, die unter der Aggressivität ihres Machomannes leidet und ihren eigenen Sohn zugleich so erzieht bzw. nicht erzieht, dass er ein genauso arroganter Macho wird, wie es sein Vater oder Stiefvater schon ist. Meiner Meinung nach hat auch die Aggressivität eines Teils der deutschstämmigen Jugendlichen damit zu tun. Sie wollen auch auf ihre Herkunft stolz sein dürfen, so wie es selbstverständlich für die Zugewanderten ist. Dürften sie es auf eine selbstbewusste und gelassene Art, müssten sie nicht übertreiben, würden sie nicht in die Fänge von Rechtsextremen geraten. Gegen Rechtsextremismus gibt es kein besseres Heilmittel als ein positives und freundliches Nationalbewusstsein. Das gibt es in Deutschland, aber nicht von den Deutschen, da wird es verdächtigt als Anfang vom Bösen. Keiner will und kann aber immer nur Opfer sein („du Opfer du, was guckst du?!), weil alle seine Vorfahren angeblich nur Täter waren. Auch deutsche Jugendliche wollen sich „wichtig tun“, wie das in der Jugendzeit typisch ist, sie wollen nicht schnell weggucken und sich abducken müssen, wenn sie von Türken oder Arabern gemustert werden. Schließlich waren sie vorher hier – es ist ein psychologisches Grundgesetz, dass der, der vorher da war, Vorrechte hat, z.B. die Eltern gegenüber ihren Kindern oder die älteren Kinder gegenüber ihren jüngeren Geschwistern. Es ist ihr Land, und es ist nicht gut, dass inzwischen viele befürchten, dass es ihr Land war. Zu viele Jugendliche glauben, sich als „Nazi“ gebärden zu müssen, um der persönlichen und nationalen Wichtigtuerei der anderen etwas entgegensetzen zu können, was noch wirkt, was ein echter „Aufreger“ ist. Auch wenn ich die Psycho-Logik dieses Verhaltens verstehe, ist es richtig, entschieden dagegen vorzugehen, dann aber bitte auch gegen die nationalistischen Protzereien von Nichtdeutschen. (Mehr dazu im nächsten Beitrag im 3. Punkt.)
  2. Herr Möller hält seine 1. Stunde in der 4e. Ein Schüler aus der letzten Reihe erklärt ihm laut und unmissverständlich: „‚Ich bin Raik, Und ich bin der Schlimmste von allen.‘ ‚Das ist ja interessant. Was ist denn so schlimm an dir?‘ ‚Also, ich stör immer den Unterricht, mache nie Hausaufgaben, ich verprügel andere Kinder – auch im Unterricht -, und ich verspreche dir, dass ich dich noch zum Ausrasten bringe!‘ ‚Na, da bin ich aber mal gespannt‘, sage ich und will mit dem Unterricht fortfahren. ‚Kannst du auch, du Arschloch!‘, meint er.“ Was macht der Lehrer? Nichts! Was soll er auch machen? Das ist Lernen am Erfolg. Womit Menschen Erfolg haben, machen sie wieder. Was sich rentiert, wird wiederholt. Der Lehrer ist baff, das ist doch ein schöner Erfolg. Zu einem Lehrer „du Arschloch!“ zu sagen, wäre in meiner Schulzeit die ultimative Katastrophe gewesen. So entwickeln sich die Zeiten, heute ist es in Schulen der Art, in der Herr Möller arbeitet, „normal“, nicht mehr extra der Rede wert. So verschieben sich die Maßstäbe. Aber es geht noch weiter: „Mit einer plötzlichen Handbewegung schiebt Raik all seine Sachen vom Tisch. Dann legt er die Füße auf seinen Tisch, verschränkt die Arme hinterm Kopf und lächelt mich entspannt an… ‚Ich hab Frau Dremel schon öfter zum Heulen gebracht. Cool, wa?‘ Freude macht sich auf Raiks Gesicht breit.“ (S. 28) Und der Junge geht in die 4. Klasse, ist also maximal 12 Jahre alt. Er ist ein besonders schwieriger Fall, da sind nach der deutschen Bildungs- und Erziehungslogik jetzt Heil- und Sonderpädagogen gefragt. Ganz geheimnisvoll, ganz kompliziert. Vielleicht eine Kombination von ADHS und Asperger Autismus? Da wäre eine psychologische Spezialtherapie für 150 Euro pro Stunde erforderlich. Aber leider, leider, die Wartezeiten betragen ein Jahr und mehr. Auf das Naheliegendste kommen die „Experten“ nicht: Der Junge ist einfach nie erzogen worden, kontinuierlich und konsequent schon gar nicht, weder zu Hause, noch im der Schule. Fortsetzung folgt.

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